Über die Montessori-Pädagogik
Vorteile des Montessori-Lifestyles
Warum sollte ich meinem Kind den Montessori-Lifestyle wählen?
Wenn wir unseren Kindern die Freiheit geben, sich zu bewegen, Neues zu entdecken, mitzumachen und zu lernen, begleiten wir sie auf ihrem Weg und passen uns an ihre Interessen an, ohne sie zu verändern.
Wenn wir unser Zuhause so gestalten, dass alles, was sie brauchen, für sie verfügbar ist und ihre Unabhängigkeit respektiert, helfen wir ihnen, selbstbewusst und glücklich zu sein.
Kinder sollen spüren: Wir achten sie.
Wenn sie frei, neugierig und kreativ sein können, bleibt ihr natürliches Lerninteresse erhalten. Sie lernen Selbstkontrolle, haben ein besseres Selbstwertgefühl, begreifen ihre Rolle in der Gesellschaft und möchten dazu beitragen, die Welt zu verbessern.
Die Montessori-Prinzipien stellen das Kind und seine gesunde Entwicklung in den Mittelpunkt. Um dies erfolgreich umzusetzen, müssen wir als Erwachsene unsere Umgebung so gestalten, dass sie die Selbstständigkeit und Entwicklung des Kindes immer mehr fördert.
Prinzipien der Montessori-Pädagogik
Behandeln wir unsere Kinder mit derselben Höflichkeit und Aufmerksamkeit wie andere Erwachsene. Das bedeutet nicht, dass sie tun können, was sie wollen. Es bedeutet vielmehr, dass wir ihnen angemessene Auswahlmöglichkeiten entsprechend ihrem Alter bieten; sie bekommen die Chance zur Selbstständigkeit, aber wir stellen klare Erwartungen und setzen Grenzen.
Gestaltung eines Montessori-Kinderzimmers
Als erster Schritt sollten wir Erwachsenen die Welt aus der Perspektive unserer Kinder betrachten. Auf diese Weise können wir einen einfachen, ordentlichen und ästhetischen Raum schaffen, der ein effektiveres Lernen fördert und Möglichkeiten zur Selbstständigkeit bietet.
Ordnung, Übersichtlichkeit und Harmonie
Kinder brauchen Ordnung und Übersichtlichkeit, um sich wohlzufühlen. Wenn ihr Zuhause aufgeräumt und ordentlich ist, können sie sich besser konzentrieren. Weniger Sachen und klare Strukturen helfen dabei.
Wenn Kinder zu viele Auswahlmöglichkeiten haben oder alles durcheinander ist, fühlen sie sich oft überfordert. Deshalb ist es wichtig, dass wir Eltern bewusst Ordnung schaffen und regelmäßig Dinge rotieren und/oder sortieren, damit die Umgebung übersichtlich bleibt.
Rotieren und Sortieren von Spielzeugen
Beim Rotieren werden nur diejenigen Spielzeuge vor dem Auge des Kindes gehalten, für die sich das Kind interessiert. Alle anderen werden provisorisch beigelegt und können später wieder als „neu“ behandelt werden. Beim Aussortieren und Rotieren der Spielzeuge sollten die Interessen und Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden. Sie werden damit lernen, alte Sachen loszulassen und sie vielleicht sogar an andere zu spenden.
Freier Raum zur Entwicklung der Selbstständigkeit
Es ist auch wichtig, dass Kinder in ihrem Zuhause eigenständig sein können. Wir Eltern sollten überlegen, wie wir ihre Umgebung so gestalten können, dass Kinder sicher und selbstständig handeln können.
Beginnen wir damit, Raum für Raum zu überprüfen, welche Änderungen erforderlich sind, damit das Kind eigenständig handeln kann. Dies betrifft nicht nur die Einrichtung des Kinderzimmers, sondern auch das Badezimmer, den Flur und die Küche.
Überlegen wir, ob besondere Maßnahmen zur Sicherheit unserer Kinder erforderlich sind. Gehen wir Schritt für Schritt durch jeden Raum und erstellen wir eine Liste.
Das Montessori-Kinderzimmer
Das Montessori-Kinderzimmer ist der Ort des selbstständigkeitsfördernden Spiels und gleichzeitig der Ort des beruhigenden, erholsamen Schlafs für unsere Kleinkinder.
Wie richtet man das Kinderzimmer nach Montessori-Prinzipien ein?
Wie kann man ein kleines Kinderzimmer dementsprechend einrichten?
Welche Kindermöbel sind laut Montessori-Konzept für Kinder geeignet?
Die Antworten auf diese Fragen kannst du in diesem Artikel lesen.
Natürliche Materialien im Montessori-Kinderzimmer
Maria Montessori hat beobachtet, dass Kinder von der Schönheit der natürlichen Umgebung fasziniert und inspiriert sind.
Geben wir natürlichen Materialien wie Holz, Bambus, Glas, Metall und Keramik den Vorzug.
Natürliche Materialien wie Holz, Glas oder Metall sind eine gute Wahl für Möbel und Spielzeug. Sie sind nicht nur schön, sondern auch umweltfreundlich und langlebig. Kinder lernen so, die Natur zu schätzen und zu respektieren.
Entwicklungsphasen und Bedürfnisse von Kindern
Wenn wir die Umgebung entsprechend den Entwicklungsstadien des Kindes richtig vorbereiten möchten, müssen wir zuerst das Kind selbst kennenlernen. Deshalb lautet das Motto von M. Montessori: „Folge deinem Kind!“
Entwicklungsphasen im Überblick
Von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr:
Diese Zeit wird durch das Bedürfnis nach körperlicher und biologischer Unabhängigkeit bestimmt. Es ist auch die Phase des aufsaugenden Geistes, weil das Gehirn des Kindes wie ein Schwamm ist. Bis zum 3. Lebensjahr ist es ein unbewusster Geist, und von 3 bis 6 Jahren ist es ein bewusster Geist.
Kindheit im Alter von 6 bis 12 Jahren:
Diese Zeit wird durch das Streben nach mentaler und geistiger Unabhängigkeit gekennzeichnet. Um die Welt besser zu verstehen, fängt das Kind an, sich Dinge vorzustellen, abstrakt zu denken und zu argumentieren.
Pubertät von 12 bis 18 Jahren:
Das Kind wird vor allem sozial und emotional unabhängig sein. In der vierten Phase, von 18 bis 24 Jahren, strebt es nach spiritueller, ethischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit.
Das Bedürfnis der Kinder nach Freiheit
Von Geburt an hat das Kind das Bedürfnis nach freier Bewegung.
Dies ist entscheidend für seine Entwicklung, und wir müssen darauf achten, dass wir sein Bewegungsbedürfnis nicht einschränken. Zum Beispiel legen wir das Baby auf einen weichen Teppich, damit es sich strecken und seine Umgebung erkunden kann. Kleinkinder sind ständig in Bewegung, um ihr Bewegungsbedürfnis zu befriedigen. Sie laufen herum und bewegen sich den ganzen Tag.
Ein weiteres grundlegendes Bedürfnis des Kleinkindes ist die Freiheit der Wahl.
Dies bedeutet nicht, dass es tun kann, was es will, sondern dass es aus den angebotenen Möglichkeiten auswählen kann.
Zum Beispiel kann es auswählen, mit welchem Spielzeug es spielen möchte (aus denen, die wir zuvor vorbereitet haben) oder welchen Pullover es tragen möchte (aus zwei geeigneten Optionen entsprechend der Jahreszeit) oder welches gesunde Snack es essen möchte (aus den vorgestellten gesunden Optionen).
Und die Freiheit der Wiederholung bedeutet, dass wir dem Kind die Möglichkeit lassen, in seinem eigenen Tempo an einer bestimmten Aktivität zu arbeiten, solange es möchte, und dass es die Aktivität mehrmals wiederholen kann.
Entwicklung der Motorik
Am wichtigsten bei der Gestaltung des Spielbereichs ist es, das Prinzip „Weniger ist mehr“ als Hauptziel zu verfolgen.
Wir müssen den visuellen Lärm minimieren, damit unser Kind leicht erkennen kann, welche Spiele und Aktivitäten zur Auswahl stehen und sie auch selbstständig erreichen kann.
Überfordern wir das Kleinkind nicht mit zu vielen Spielzeugen. Geben wir ihm Spielzeuge, die es ertasten und in den Mund nehmen kann, geben wir ihm diese jedoch nicht in die Hand, sondern lassen es selbst danach greifen.
Entwicklung der Feinmotorik
Eine Art der Feinmotorikspiele konzentriert sich auf eine bestimmte Fähigkeit der Kinder wie z.b. Fühlen, Hören, Bauen. Um ein konkretes Ergebnis zu erzielen, müssen dabei bestimmte Schritte in einer festgelegten Reihenfolge ausgeführt werden.
Diese sg. “geschlossene Aktivitäten” fördern Konzentration und den Wunsch nach Ordnung. Diese zielgerichteten Spiele müssen dem Kind gezeigt werden, damit es versteht, wie man sie benutzt.
Gute Beispiele für geschlossenen Feinmotorikspiele sind Puzzles und Motorikwürfel oder die Sinnessspielzeuge wie Hörmemo und Sinnes- und Fühlbox.
Die andere Art der Feinmotorikspielzeuge sind die sg. “offenen Aktivitäten”, die das freie Spiel für das Kind möglich machen.
Das Kind ist in keiner Weise eingeschränkt, wie es mit ihnen spielt – es kann weder Fehler machen noch sie falsch verwenden. Das Kind entwickelt seine eigenen Regeln, entsprechend seiner eigenen Kreativität.
Holzblöcke, Duplo, Lego oder Bauspielzeuge, sowie Sitzsäcke sind gute Bespiele für die offenen Feinmotorikspiele.
Entwicklung der Grobmotorik durch die freie Bewegung
Kinder bewegen sich ab etwa 18 Monaten sehr gerne und rennen herum.
Die Entwicklung großer Bewegungen wird durch Bewegungsspielzeuge unterstützt. Dadurch entwickelt sich die Grobmotorik. Dazu gehören zum Beispiel ein Balancierbrett, ein Pikler-Dreieck, Klettergerüste, oder modulare Bauspielzeuge.
Ein richtiges Highlight des Kinderzimmers oder Spielzimmers kann ein Hindernisparcour sein, darüber kann man HIER MEHR LESEN.
Handwerkszeuge im Kinderzimmer
Richten Sie einen Handwerksbereich für Ihr Kind im Zimmer ein, wo es frei kreativ sein kann. Eine ideale Lösung dafür ist das Trofast-Aufbewahrungssystem, das wir mit einer Arbeitsplatte verbinden. Dadurch haben die Werkzeuge ausreichend Platz und können ordentlich auf den einzelnen Regalen aufbewahrt werden, die wir beschriften.
Es mag überwältigend erscheinen, aber wenn wir uns auf die Prinzipien der Montessori-Methode konzentrieren, können wir sicher sein, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen. “Denn am Ende des Tages wollen wir nur, dass unsere Kinder in einer Umgebung aufwachsen, die ihre Neugierde, Kreativität und Selbstentfaltung fördert.”
(Quelle: Ashley Yeh: The Montessori Home)